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Hüft-Arthrose und Hüft-TEP: Wann und wie? - mit PD Dr. Mustafa Citak * Orthopädie


Episode 88


Klinische Symptomatik der Hüft-Arthrose und Ihre invasiven und nicht-invasiven Therapiemöglichkeiten

Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP)

Herzlich Willkommen zu einer neuen Podcastfolge von Klinisch Relevant. Heute sprechen wir mit PD. Dr. med. Mustafa Citak über die typischen Symptome einer Coxarthrose und der daraus möglicherweise resultierenden Hüft-TEP. Es wird dabei unter anderem um die verschiedenen Prothesenarten, Zugangswege und möglichen postoperativen Komplikationen gehen.

Symptome einer Coxarthrose

  • Schmerzen: Äußern sich je nach Stadium zunächst mit einem Anlaufschmerz nach längerem Sitzen. Im Verlauf kommen Belastungsschmerzen, Ruheschmerzen und Nachtschmerzen hinzu. Der Schmerz macht sich in der Leiste oder im Gesäß bemerkbar, kann aber auch bis in das Knie ausstrahlen.
  • Bewegungseinschränkungen: Einschränkungen bei Dreh- und Spreizbewegungen
  • Hinkendes Gangbild
  • Beinverkürzung

Diagnostik

- Anamnese

  • Klinische Untersuchung

  • Radiologische Untersuchung: Röntgen als Beckenübersichtsaufnahme und als axiale Aufnahme. Im Röntgen wird auf die typischen Arthrosezeichen und weiteren Zeichen geachtet: o Gelenkspaltverschmälerung o Subchondrale Geröllzysten o Osteophyten o Subchondrale Sklerose o Weitere Zeichen: z.B Gelenkkopfnekrosen in fortgeschrittenen Stadien

  • Schnittbildgebung: Vor allem wenn die Coxarthose als Ursache der Beschwerden unwahrscheinlich ist, z.B. bei jungen Patienten, wird eine MRT durchgeführt.

  • Kriterien für eine OP: o Ausmaß der Beschwerden und hoher Leidensdruck der Patienten trotz konservativer Therapie o Einschränkungen der Lebensqualität o Starke Schmerzen

  • Kriterien für eine konservative Therapie: o Initialstadium (z.B. Beschwerden seit wenigen Wochen) o Risikofaktoren minimieren: Übergewicht reduzieren, Schuhwerk anpassen (Schuhe mit weichen Sohlen) o Physiotherapeutische Maßnahmen o Infiltrationstherapien: Hyaluronsäure (allerdings nur im Anfangsstadium) o Schmerztherapie zum Hinauszögern der OP: NSAR (Ibuprofen usw.)

Hüft-Totalendoprothese (Hüft-TEP)

  • Fixierung: Zementiert, unzementiert, Hybrid-Fixierung mit zementiertem Schaft und zementfreier Pfanne o Frauen: Häufig Hybrid-Variante aufgrund der geringeren Knochenqualität bei Frauen >70 Jahre. Bei ca. 1% der Frauen ist die zusätzliche Einzementierung der Pfanne notwendig. o Männer: Männer über 75 Jahre bekommen ebenfalls eine Hybrid-Fixierung. o Bei allen anderen Patienten würde man, vorausgesetzt es liegt keine Osteoporose vor, eine zementfreie Fixierung anstreben.
  • Gleitpaarungen (Kontaktflächen Gelenkkopf und -pfanne) o Polyethylen- Keramik-Gleitpaarung: Polyethylen-Inlay der Pfanne und Keramikkopf o Polyethylen-Metall-Gleitpaarung: Patienten >80 Jahre o Keramik-Keramik-Gleitpaarung: Eher bei jüngeren Patienten. Wird seltener genutzt, da es zu Keramikbrüchen kommen kann und diese nur schwer zu beseitigen sind. Außerdem kann es bei Keramik-Keramik-Gleitpaarungen eine Geräuschentwicklung (Quietschen) beim Gehen geben. Letztlich müsste in diesem Fall eine Revisions-OP stattfinden, um das Keramik- gegen ein Polyethylen-Inlay auszutauschen.

Zugangswege und Dauer einer OP

  • Dorsaler Zugang: o Patient in Seitenlage o Bogenförmiger Hautschnitt über Trochanter major zum Gesäß. o Präparation in die Tiefe durch Auseinanderdrängen der M. gluteus maximus-Fasern o Unter Innenrotation Darstellung und Durchtrennung der kurzen Außenrotatoren (werden später refixiert) o Eröffnung des Gelenkes o Hüftluxation o Durchtrennung des Hüftkopfes. Trochanter minor als Orientierungsstruktur anhand der präoperativen digitalen Planung o Pfanne darstellen, in aufsteigender Größe die Pfanne fräsen bis die Sklerosierung durchbrochen ist.


    Published on 5 years, 1 month ago






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