Episode 756
mit Maik Klotz & Sascha Dewald
Maik und Sascha sprechen wieder einmal über die neuesten Entwicklungen im Bereich Künstliche Intelligenz und deren Auswirkungen auf den Finanz- und E-Commerce-Sektor. Es geht um die OpenAI Developer Days, die Evolution von GPT zu einer Plattform, die Integration von E-Commerce in ChatGPT, die Zukunft des Einkaufens durch Conversational E-Commerce, die beeindruckenden Fortschritte von Sora 2 in der KI-Videoerstellung sowie die aktuellen Urheberrechtsfragen, die durch die GEMA-Klage gegen OpenAI aufgeworfen werden.
Auch die anderen Themen kommen nicht zu kurz: Sascha und Maik sprechen über neue KI-Browser, KI-Modelle, Fintech-Innovationen und erfolgreiche KI-Startups in Deutschland.
Vom Assistant zur Plattform: Chat wird zum Betriebssystem OpenAI hat mit Dev Days endgültig klargemacht: GPT ist nicht mehr „nur“ ein Assistent, sondern das Frontend eines Ökosystems. App-SDK, AgentKit, native Apps wie Spotify/Canva/Booking direkt im Chat: ohne App-Wechsel, ohne Login-Hopping. Dazu „Merchants in ChatGPT“ mit Instant-Checkout (Stripe & Co.). Ergebnis: Conversational E-Commerce statt Warenkorb-Romantik. Sichtbarkeit wandert vom SEO-Schaufenster in Relevanz-Algorithmen des Chats. Loyalty-Widgets, Upselling-Karussells, Payment-Orchestrierung im Shop? Werden von der Zwischenschicht ausgebremst. Das fehlende Puzzleteil heißt AP2 (Agent Payments Protocol): signierte Mandate, auditierbar, Account-to-Account bis Stablecoin. Wenn Agenten zahlungsfähig, revisionssicher und regelbasiert sind, schrumpft das sichtbare Frontend. Banken müssen Produkte agententauglich machen: Limits, Mandate, Budgets, Dispute-Flows, Logs. Wer keine Schnittstelle für Agenten anbietet, wird nicht mehr angesteuert. Pull war gestern, Push & Presence ist die Roadmap.
Content-Realitätsschock: Sora 2, Rechte & der neue Alltag Sora 2 hebt Videogenerierung auf ein Niveau, bei dem Physik, Kontinuität und Ton „echt genug“ wirken. Avatare, Cameo, Remixes. Das ist großartig für Kreative, brandgefährlich für Öffentlichkeit. Die Moderationsschrauben drehen bereits, aber: Die Welle kommt auch aus offenen Modellen, lokal und unreguliert. Heißt: Wir werden lange mit Content-Überfluss leben, inklusive Deepfake-Fallhöhe. Parallel juristische Realität: GEMA vs. OpenAI wegen Trainingsdaten und Ausgaben geschützter Lyrics. Die Kernfrage ist simpel und unbequem: Darf KI ohne Zustimmung mit urheberrechtlich geschütztem Material trainieren und was passiert bei Ausgabeähnlichkeit? Transparenz, Vergütung, Durchsetzung, das ist alles bisher ungelöst.
Browser, Banken, Build vs. Buy: Agenten ziehen ein Der Browser wird zur KI-Kommandozentrale: Perplexity „Comet“ ist frei verfügbar, Anthropic testet tief integrierte Assists via Extensions. Opera „Neon“ ist verspielt, aber Datensparsamkeit bleibt ein Fragezeichen, also Vorsicht bei Privatem. Die Richtung ist klar: Stimme, Linse, Kontext statt Tabs und Tool-Zoo. In der Bank-IT übersetzen das Akteure wie Bud.ai (UK): spezialisiertes Financial-AI-Stack auf Transaktionen, Budget, Beratung, natürlich MCP-fähig, API-first. Ergebnis: schneller validieren, agentische Customer-Service-Flows, personalisierte Finanzbegleitung – ohne jahrelange Eigenentwicklung. In LATAM macht Prometeo „Agentic Banking“ als No-Code-Portal produktiv: WhatsApp-Überweisungen, Echtzeit-Konto-Automation, Audit-Spuren out-of-the-box. Und aus Berlin meldet sich mit Palaa (≥ 1 Mrd. € Bewertung) ein Voice-First-Agent-Anbieter, der bei Großkunden 60 %+ der Anfragen autonom löst – Modellagnostik, Enterprise-Infrastruktur, Use-Case-Disziplin. Konsequenz fürs Operative? Make-or-Buy neu denken: Kurz gesagt: Die Kundenschnittstelle wandert in dialogische, agentische Ebenen. Wer Produkte, Inhalte und Prozesse dafür vorbereitet, gewinnt – nicht mit der lautesten App, sondern mit der leisesten, verlässlichsten Infrastruktur im Hintergrund.
Hört rein und sagt uns, was ihr d
Published on 3 weeks, 4 days ago
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