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Improv Prototyping: Show, don't tell!

Improv Prototyping: Show, don't tell!



Christian Weinert im Interview mit Jasmin Geißler und Marco Schloss

Herzlich willkommen zu einer neuen Folge des Praxis-Podcasts zu Liberating Structures! In dieser Episode dreht sich alles um eine der machtvollsten, aber noch zu selten angewendeten Strukturen: Improv Prototyping. Die Gäste Gastgeber Christian Weinert spricht in dieser Folge mit: • Jasmin Geißler: Jasmin war ursprünglich Führungskraft und Projektleitung im Angestelltenverhältnis, hat sich aber selbständig gemacht, um als Facilitatorin zu arbeiten. Sie setzt Liberating Structures sehr gerne ein.

• Marco Schloss: Marco ist Agile Master und Coach bei einem großen Finanzdienstleister in Stuttgart. Dort betreut er Teams in der agilen Transformation und wendet Liberating Structures regelmäßig an.

Inhalt der Folge: Improv Prototyping Improv Prototyping ist eine Liberating Structure, die auf dem Prinzip „Show, don’t tell“ (Zeigen, nicht Erzählen) basiert. Die Struktur funktioniert wie improvisiertes Theater oder Schauspiel und hilft dabei, Berührungsängste abzubauen und Situationen darzustellen, anstatt nur darüber zu reden. Wesentliche Anwendung und Ablauf:

  1. Ziel: Die Methode wird häufig genutzt, um Prototypen darzustellen, die nicht gut funktionieren – beispielsweise Konflikte oder Situationen, in denen die psychologische Sicherheit verletzt wurde.
  2. Rollen: Es gibt drei Kernrollen: Darsteller/Spieler, Beobachter und den Regisseur. Die Möglichkeit, in die Beobachterrolle zu gehen, senkt die anfängliche Hemmschwelle für Teilnehmer, die sich noch nicht trauen. Die Rollen können gewechselt werden.
  3. Die Darstellung: Die Gruppe (etwa drei bis fünf Personen) einigt sich auf eine Szene. Die Szene sollte bewusst übertrieben und aufwendig dargestellt werden.
  4. Der Zyklus: Die Beobachter fokussieren sich auf das Gesehene (manchmal mithilfe eines Beobachtungsleitfadens). Anschließend wird überlegt, wie die Situation verbessert werden könnte. Die Gruppe spielt den verbesserten Prototypen dann erneut vor.
  5. Der Effekt: Durch das aktive Darstellen und Erleben wird das Verständnis anders gefördert, da andere Areale im Gehirn angesprochen werden. Selbst abstrakte Themen können so gespielt werden. Wichtige Praxis-Tipps und Rahmenbedingungen: • Freiwilligkeit: Es ist essenziell, dass die Teilnahme freiwillig ist und niemand gezwungen wird, auf die Bühne zu gehen. • Warm-up: Ein thematisches Warm-up (z. B. mit Fishbowl oder Impromptu Networking) und spielerische Aufwärmübungen wie Crazy Seven oder das ABC-Spiel helfen, die Leute in Spiellaune zu bringen. • Kontrast: Es kann hilfreich sein, die Methode mit der Struktur Triz zu kombinieren, indem man zunächst den Worst Case (überzogen darstellen, wie man Dinge noch schlechter machen kann) vorspielt, bevor man zur Verbesserung übergeht. • Psychologische Sicherheit und Rahmen: Da Improv Prototyping emotionale oder konfliktbehaftete Themen aufbrechen kann, muss der Rahmen als geschützter und vertraulicher Raum klar definiert werden ("Was hier im Raum ist, bleibt im Raum"). Das Management sollte die Etablierung einer Fehlerkultur unterstützen, in der solche Darstellungen erlaubt sind. • Remote-Anwendung: Die Struktur kann auch remote durchgeführt werden, indem Kleingruppen Breakout-Sessions zur Vorbereitung nutzen und die fertigen Prototypen in der großen virtuellen Runde präsentieren (mit Kamera an). • Pantomime: Nicht immer muss geredet werden; auch eine pantomimische Darstellung kann eine große Wirkung erzielen. • Co-Facilitation: Es empfiehlt sich, die Struktur nicht alleine durchzuführen, sondern im Zweier-Team (z. B. bei der Vorbereitung oder Durchführung), um sich gegenseitig zu unterstützen


Published on 16 hours ago






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