Episode 737
mit Dana Wondra & Peter Frey von Annerton
Die Reform des Zahlungsdiensterechts schreitet voran und mit ihr verschieben sich die Verantwortlichkeiten. In der dritten Folge unserer Podcastreihe zu PSD3 und PSR sprechen Dana Wondra und Peter Frey über eines der sensibelsten Themen der neuen Regelwerke: Haftung und Schutz vor Betrug. Denn während bisher vor allem die Haftung für unautorisierte Zahlungen im Mittelpunkt der Haftungsfragen stand, will die EU nun auch bei betrügerischen autorisierten Zahlungen neue Maßstäbe setzen. Der Begriff „Social Engineering“ ist längst keine Randnotiz mehr, sondern ein Auslöser für tiefgreifende regulatorische Konsequenzen. Was genau zählt als autorisierte Zahlung? Welche Rolle spielt der Zahlungszweck? Und wie sehr verschiebt sich die Beweislast, wenn ein Fall von Betrug im Raum steht? Im Gespräch zeigt Peter Frey, wie die EU versucht, Betrugsrisiken stärker systemisch zu begegnen. Mit neuen Schulungspflichten, verschärften Anforderungen an Kundenkommunikation und präventiven Maßnahmen wie dem IBAN/Name-Check. Besonders brisant: In bestimmten Konstellationen könnten Zahlungsdienstleister künftig selbst dann haften, wenn die Zahlung formal korrekt autorisiert wurde, etwa wenn Nutzer:innen durch Identitätsbetrug oder raffinierte Täuschung zur Freigabe verleitet wurden. Ein komplexes Spannungsfeld zwischen Sicherheit, Nutzerfreundlichkeit und Zumutbarkeit und eines, das für alle Marktteilnehmer enorme praktische Relevanz haben wird.
Published on 1 month ago
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