Nicht „Firma spielen“, sondern Flow ermöglichen
Episode 18
Lähmende Meetings, endlose Diskussionen, entscheidungsschwache Teams und unflexibles Projektmanagement charakterisieren ein großen Teil der Arbeitswelt in Organisationen, Unternehmen und Verwaltungen. Wer darunter leidet, könne sich wahrscheinlich „gar nicht vorstellen, dass es Möglichkeiten gibt, diese Formate mit mehr Flow zu gestalten“, vermuten Laurent Burst und Nadja Schnetzler in ihrem Buch „Zusammenarbeit im FLOW“.
Auf gut 200 Seiten versuchen die beiden Autoren, ihre Leserinnen und Leser davon zu überzeugen, dass eine andere, sehr viel produktivere und für die Beteiligten erfüllendere Art der Zusammenarbeit möglich ist. Und sie versprechen noch viel mehr: „Jede Person in der Organisation kann jetzt dafür sorgen, dass sich die Zusammenarbeit mit den Menschen, mit denen sie jeden Tag und regelmäßig zu tun hat, sofort einfacher, besser und befriedigender gestaltet. Dabei kommt es nicht darauf an, wo eine Person in der Hierarchie des Unternehmens steht, ob sie einfaches Teammitglied ist oder in der Teamleitung oder in der Geschäftsleitung tätig ist.“ Wie soll das gehen?
Im Grunde sind es drei Dinge, die Teams im Flow-Modus anders machen: Sie erledigen Dinge tatsächlich gemeinsam, sie machen sich immer wieder bewusst, was der Sinn („purpose“) ihrer Arbeit ist, und sie lieben es, Dinge zu entscheiden.
Damit diese Maximen täglich gelebte Praxis werden, geben uns Burst und Schnetzler ganz praktische und im Grunde sehr einfache Tools an die Hand. So lernen wir von ihnen, wie man die „Flow-Frage“ immer wieder stellt, wie alle Teammitglieder wirksam einbezogen werden (Methode „Schreiben & Zuhören“) und wie im Team tatsächlich gemeinsam Dinge erledigt werden (Methode „Get-it-done-Session“). Auf diese Weise wird ganz automatisch der „Entscheidungsmuskel“ von Teams trainiert und wir lernen: „Entscheiden ist kein geheimer Kult weniger Eingeweihter, sondern ein Handwerk für alle.“
Solche Teams hören auf, „Firma zu spielen“, d.h. unproduktive Meetings, sinnbefreites Projektmanagement und das Hin- und Herschieben von Entscheidungen als die Normalität des Arbeitens zu verstehen. In ihrem Buch „Zusammenarbeit im FLOW“ dokumentieren Nadja Schnetzler und Laurent Burst an einem Fall aus ihrer Beratungspraxis, wie man mit den vorgestellten Tools sogar „ein ganzes Amt mit 500 Personen in den Flow“ bringen kann.
Published on 1 month, 2 weeks ago