Lila122 "Feministinnen sind lustig" - Gstanzl-Singen mit Evi Strehl
Episode 123
"Gstanzl" sind bayerische Wirtshauslieder. Gesungen wurden sie früher fast immer von Männern - während die Frauen daheim die Kartoffeln gekocht haben. Dass eine Frau, die Gstanzln singt, etwas Besonderes ist, erfahren wir von Evi Strehl.
“Gstanzl” sind bayerische Wirtshauslieder. Gesungen wurden sie früher fast immer von Männern – während die Frauen daheim die Kartoffeln gekocht haben. Dass eine Frau, die Gstanzln singt, etwas Besonderes ist, erfahren wir von Evi Strehl.
Außerdem gibt es in dieser Sendung ein Interview mit Hörerin Donna, die als Türsteherin für eine neue Kultur des Weggehens plädiert. Schließlich empfiehlt Barbara Streidl das Buch “Becoming – meine Geschichte” von Michelle Obama, FLOTUS zwischen 2009 und 2017.
Hey, und: Frohe Weihnachten!
Ein kleines Lexikon der Bayerischen Sprache
- Gstanzl, das meist vierzeiliges Lied in Reimform mit frechem Text
- Jackl, Jakl Kurzform für “Jakob”
- dableckn verhöhnen (berühmt ist das sogenannte “Dableckn” alljährlich im Wirtshaus am Nockherberg in München, bei dem alle Lokalpolitikerinnen und -politiker in einem großen Festakt veralbert werden)
- Schnaderhüpferl, das meist vierzeiliges Lied in Reimform (siehe Gstanzl, das)
- Versln, die die Verse (eines Liedes oder Gedichts)
- Gsangl, das ein Lied (das kurz sein kann, aber auch unschön)
- Lumperliadl, das ein kurzes freches Lied (siehe Gstanzl, das)
- Wirtshaus, das ein Gasthaus
- gsunga gesungen
- ausgsunga jemanden mit einem Lied / kurzen Gesang (kritisch, neckisch, verhöhnend) ansprechen
- angsunga jemanden mit einem Lied / kurzen Gesang ansprechen
- Mannsbild, das der Mann (etwas abfällig in manchem Zusammenhang zu verstehen)
- des is ma das ist mein
- hamma, ham haben wir, haben
- gsagt gesagt
- gmacht gemacht
- Kirchweih Fest, das als Erinnerung an den Tag der Einweihung der Kirche gefeiert wird (einmal pro Jahr pro Kirche)
- Mädl, Madl, das das Mädchen
- zlang zu lang
- zuckasiaß zuckersüß
- Buam, Burschn, Buben, die die Jungen (Kinder) oder die jungen Männer
- Büblein, das das Jüngelchen (ein männliches Baby / Kleinkind)
- ausgtanzt einen Tanz zu Ende tanzen (vor allem im Rahmen von Volkstänzen)
- gscheit gescheit
- mia san mia wir sind wir (einigermaßen arroganter Satz, der davon ausgeht, dass die bairische Bevölkerung irgendwie besser ist als andere)
- Obacht, die Achtung, Vorsicht
- Braunabirl, die Brombeeren
- Beerenzupfen, das Beerenpflücken
- umananda miteinander, gern in Kombination mit Verben, “umanand haun” bedeutet “um sich schlagen”
Noch viel mehr Wörter gibt es in diesem bairisch-deutschen Onlinelexikon.
Links und Hintergründe